Dorothee & Karl - Ehemaliges Postareal Kaiser-Karl-Ring

Wettbewerb  2025 1. Preis mit Realisierung | Typologie Wohnen & Kindertagespflege | Nutzungen inklusives Quartier für Menschen mit und ohne Behinderungen, Tagesstruktur und Gemeinschaftsflächen |
Kennzahlen BA 20.000m² BGF - 45 geförderte Wohnungen, 77 freifinanzierte Wohnungen, 38 Apartments, 89 Service Apartments inklusive Gemeinschaftsräumen, Kindergarten | Visualisierung schultearchitekten

Städtebau | Nahtlose Einfügung & Zeitgeist
Das Projekt "Dorothee & Karl - Le jardin de la poste" am Kaiser-Karl-Ring in Bonn verwandelt das ehemalige Postareal in ein modernes, nachhaltiges Wohnquartier mit rund 20.000m² BGF, das sowohl geförderte als auch freifinanzierte Wohnungen, Gemeinschaftsräume und eine Kindertagespflege umfasst. Das städtebauliche Konzept setzt auf eine nahtlose Einfügung in das bestehende Quartier der Bonner Nordstadt, indem es die Blockrandstrukturen und den gründerzeitlichen Fassadenrhythmus aufgreift und in eine moderne Architektur übersetzt. 

Fassadengestaltung - Harmonische Einheit & Vielfältigkeit
Die Fassaden des Wohnblockes bilden einen einheitlichen Blockrand und schaffen klare Adressen an den Straßenseiten. Sie orientieren sich an den gründerzeitlichen Fassaden der Nachbargebäude, werden jedoch modern interpretiert. Der Block besteht aus einem Sockelbereich, einem drei- bis vier geschossigen Teil und einer zweigeschossigen Dachlandschaft.

Akzente setzen die farblichen Abtönung und die hervortretenden Treppenhäuser, während Details wie Erker und horizontale Gesimse das historische Erscheinungsbild aufgreifen. Die Kindertagesstätte nimmt eine prominente Ecke ein und wird durch die Wiederverwendung der Natursteinplatten hervorgehoben. Die grünen Vorgärten tragen zur lebendigen Gestaltung und zum mikroklimatischen Komfort bei.

Grüne Mitte als Innenentwicklung
Im Inneren des Blocks entsteht ein aufgelockerter Freiraum, der durch grün berankte Balkone und zwei Stadtvillen geprägt ist. Diese Wohngebäude fördern eine hohe Aufenthaltsqualität und bieten eine Vielzahl an kompakt geschnittenen Wohnungen mit flexibler Nutzung. Die Fassaden des Innenhofs sind ebenfalls grün gestaltet und die Balkone tragen durch ihre Begrünung zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Das Gesamtbild wird duch die Verschränkung von Freiflächen und begrünter Architektur aufgesertet.

Konstruktion | Materialität, Kreislauf & Energie
Der Entwurf setzt auf eine energieeffiziente und nachhaltige Bauweise. Durch bauliche Maßnahmen wie eine optimale Ausrichtung, hohe Speichermassen und Sonnenschutz wird der Energiebedarf minimiert. Die Verwendung von regenerativen Energien wie Photovoltaik und Geothermie trägt zur Reduktion des CO₂ -Ausstoßes bei. Die Planung strebt einen Effizienzhaus 40 Standard EE an und berücksichtigt die Kreislauffähigkeit der verwendeten Baustoffe. Hybride Bauweisen, insbesondere in den Blockinnenhöfen, mit einem hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen, garantieren Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. 

Freiraum | Durchwegung, Mikroklima & Schwammstadt
Die grüne Mitte des Innenbereiches wird zu einem naturnahen, atmosphärischen Aufenthaltsort. Der Freiraum bietet durch verschiedene Themengärten, privaten Terrassen und die Außengrünflächen der Kindertagespflege eine hohe Lebensqualität. Die durchgehenden grünen Strukturen aus bepflanzten Balkonen, Fassadenbegrünung und Dachgärten tragen zum Klimaschutz und einem besseren Mikroklima bei. Das Schwammstadtkonzept, mit wasserdurchlässigen Oberflächen und gezielt gesetzten Baumreihen, fördert die Klimaanpassung und verbessert die Biodiversität.